Apparative Analyse der Genauigkeit menschlicher Interpretation von nonverbal-emotionalem Ausdrucksverhalten anderer Personen

Beginn: Ab sofort

Erstbetreuer: Prof. Dr. Heisenberg

Zweitbetreuer: Prof. Dr. Preusser

Niveau: Masterarbeit

Problemstellung: Im Rahmen einer bereits durchgeführten Studie stand die Bewertung der Genauigkeit der menschlichen Interpretation des nonverbalen emotionalen Ausdrucksverhaltens anderer Personen mit Hilfe eines Online-Fragebogens.

Die in dieser Studie erzielten Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Determinanten wie Alter, Geschlecht und Stimmung der untersuchten Personen die Genauigkeit ihrer Interpretation von über die Mimik und Gestik ausgedrückter Emotionen beeinflussen. Es zeigte sich, dass es in einigen Fällen geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Interpretation von Basisemotionen und affektiver Valenz gibt. So zeigten die Ergebnisse, dass Frauen Grundemotionen und negative Gesichtsausdrücke wesentlich genauer erkennen als männliche Teilnehmer. Diese wiederum waren signifikant besser in der Lage, negative Körperhaltungen zu entschlüsseln. Auch für die Altersdeterminante wurden unterschiedliche Ergebnisse hinsichtlich der Interpretationsgenauigkeit insbesondere negativer Emotionen gefunden. Die älteste Teilnehmergruppe der Stichprobe hatte signifikant größere Schwierigkeiten, die Emotion Traurigkeit zu erkennen als die anderen Altersgruppen. Die Analyse der Daten wies auch auf Unterschiede in der Interpretationsgenauigkeit in Abhängigkeit von der dargestellten Ausdrucksform hin. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Determinanten, die mit der Darstellungsform zusammenhängen, wie die Darstellung von Emotionen durch die verschiedenen Ausdruckskomponenten - Mimik, Gestik, Körperhaltung - die Interpretationsgenauigkeit beeinflussen. In der Studie erwies sich die Mimik als nicht diagnostisch für die Entschlüsselung der affektiven Valenz intensiver Emotionsdarstellungen. Die Ausdrucksformen Körperhaltung und allgemeine Körpersprache zeigten jedoch eine höhere Dekodiergenauigkeit der affektiven Valenz.
Ziel dieser neu ausgeschriebenen Arbeit ist es, eine apparative Untersuchung des oben dargestellten Untersuchungsgegenstands aufzusetzen. Dabei sollen und können folgende psychophysiologische Messverfahren mit Eyetracking kombiniert verwendet werden.